Überwintern der Honigbiene
Bei den Honigbienen ist die Sache klar. Sie bilden mehrjährige Völker, deren Bienen gemeinsam im Bienenstock überwintern. In ihrem Stock bilden sie eine Wintertraube, in der sie sich gegenseitig vor der Kälte schützen. Dabei sitzt die wichtigste aller Bienen, die Königin, in der Mitte der Traube. Dank des fleißigen Einsatzes ihrer Arbeiterinnen herrscht dort stets eine Temperatur von mindestens 35 Grad.
„Durch Muskelkontraktion können Bienen Wärme erzeugen. So überstehen sie selbst Minustemperaturen. Die Tiere an den kalten Außenseiten der Traube werden regelmäßig von Bienen aus der wärmeren Mitte abgelöst und gefüttert“, erklärt Katja Burmeister vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Die Bienen fahren ihren Stoffwechsel herunter und können im Winter von den eingelagerten Vorräten im Stock zehren.“
Und es gibt noch eine Anpassung an die nahrungsarme Jahreszeit: Während ein Bienenvolk im Sommer aus bis zu 50.000 Bienen bestehen kann, sind es in den Wintermonaten nur etwa 20.000 Tiere. Eine sogenannte Winterbiene schlüpft im Herbst und lebt gut fünf bis sechs Monate. Eine Arbeiterin, die im Frühjahr schlüpft, lebt hingegen nur rund sechs Wochen. Sobald die Temperaturen etwas steigen, endet die Winterruhe allmählich. Die Honigbienen machen sich wieder auf die Suche nach den ersten Frühblühern, um Pollen und Nektar für ihre Brut zu sammeln.